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Langeoog (friesisch lange = lange, oog = Insel, also lange Insel)

Langeoog hat eine Fläche von rund 20 Quadratkilometern und einen etwa 14 Kilometer langen Sandstrand. Dem Strand schließt sich eine Dünenlandschaft mit bis zu 20 m hohen Dünen an. Die Dünenbereiche sind von Westen nach Osten wie folgt angeordnet: Flinthörndünen, Süderdünen, Kaapdünen und die Heerenhusdünen. Unter den ostfriesischen Inseln ist Langeoog die einzige, die bisher ohne seeseitige Küstenschutzbauwerke auskommt.

Im Südwesten der Insel Langeoog befindet sich das sogenannte Flinthörn (Flint entspricht dabei dem Feuerstein und Hörn bedeutet Fluthaken). Das ausgeprägte Salzwiesen- und Dünengebiet entstand mit der Zeit aus einer eigenständigen, sich anlagernden Sandplate. Begünstigt durch den von 1937 bis 1944 errichteten Flinthörndeich, entwickelte sich das Deichvorland ungestört von der Sandplate über die unterschiedlichsten Stadien der Dünenentwicklung bis hin zu den älteren Graudünen. Seit 1963 steht das Flinthörn unter Naturschutz und darf nicht mehr betreten werden. Eine Ausnahme bildet der „Naturpfad Flinthörn“. Ausgehend vom 7,4 Meter hohen Flinthörndeich führt der Pfad über 1,5 Kilometer zu einer Beobachtungsplattform am Dünenrand und weiter bis zum Flinthörnstrand. Start und Ende des Naturpfades sind durch Stelen gekennzeichnet. Bebilderte Informationstafeln erläutern die vorkommenden Lebensräume mit ihren Vogel- und Pflanzenarten.

Nördlich der Flinthörndünen folgen die Süderdünen. Südöstlich davon findet sich ein ausgedehnter Inselwald, der dort nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem ehemaligen Militärflugplatz entstanden ist. Der Wald wird von verschiedenen Wander-, Rad- und Reitwegen sowie einem Fitnesspfad durchzogen. Am Rande des Waldes erstreckt sich eine Schrebergartenkolonie.

An die Süderdünen schließen sich in nordöstlicher Richtung die Kaapdünen an. Sie trennen die Wohnbebauung des Inseldorfes von den hier beginnenden offiziellen Strandabschnitten. Ein gepflasterter Weg führt als „Höhenpromenade“ durch die Dünen in Richtung Osten bis zu den Heerenhusdünen, denen sich das langgezogene Pirolatal anschließt. Südlich der beiden letztgenannten Gebiete befindet sich im Inselinneren das sogenannte Meedland. Es wird im Süden vom alten, 1932/1933 errichteten Polderdeich begrenzt. Der Deich trägt auch den Namen Schniederdamm (Sniederdiek), da er unter Aufsicht eines Langeooger Schneiders in Notstandsarbeit errichtet wurde. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verlor der Schniederdamm seine Bedeutung durch den Neubau eines vier Meter hohen, südöstlich in Richtung Hafen verlaufenden Seedeichs. Der neue Deich wurde 1971 auf 6,16 bis 6,80 Meter erhöht.

In der östlich vom Pirolatal verlaufenden Dünenlandschaft liegt der Schloppsee (Sloppersee) nahe dem Großen Schlopp (Grote Sloop). Der See entstand erst 1971 durch Sandentnahme für den Küstenschutz. Es folgen die Melkhörndünen mit der etwa 20 m hohen Melkhörndüne. Sie ist die höchste Erhebung der Insel und war mit einstmals 21,3 Metern Höhe lange Zeit auch die höchste natürliche Erhebung Ostfrieslands. Das Melkhörn (= Melkecke) verdankt seinen Namen dem Umstand, dass hier an der ehemaligen 1. Meierei bis 1952 die Kühe gemolken wurden. Heute ist im Gebäude die Langeooger Jugendherberge untergebracht.[3] Östlich der Melkhörndünen erstreckt sich nach dem Kleinen Schlopp (Lütje Sloop) ein Dreebargen genanntes Gebiet. Bis zum Inselende am Osterhook nimmt nun der Bewuchs und die Ausprägung der Dünen kontinuierlich ab.

Im südlichen Gebietsabschnitt des Großen und Kleinen Schlopp wurde in den Jahren 1934 und 1935 ein 218 ha großes Salzwiesenareal durch die Errichtung eines 5,5 Kilometer langen Sommerdeiches vom Wattenmeer abgetrennt, sodass ein Sommerpolder entstand. Dieser wurde in den Jahren von 2002 bis 2005 renaturiert, als man im Zuge der Verlegung der Europipe I und II – Gasleitungen im Accumer Ee eine Kompensationsfläche für diesen Eingriff in die Natur brauchte. Durch die Beseitigung des Sommerdeiches wurde der ursprüngliche Gebietscharakter wiederhergestellt.

Obwohl Langeoog vom Salzwasser der Nordsee umgeben ist, befindet sich im Sediment unterhalb des Inselkerns ein Süßwasservorkommen, das je nach Dünenhöhe unterschiedlich groß ist.

Das Vorkommen in Form einer mächtigen Süßwasserlinse ist seit mehreren Jahren stark gefährdet, da die Sturmfluten im Winter die Schutzdünen nördlich des Pirolatals immer mehr abbrechen lassen.

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